4.04.2018

Robert schreibt:


Ein großer Tag!

Umfahren habe ich ihn, den Mt. Taranaki, auf der Peninsula Taranaki, z.B. am Surf-Highway, dabei war der Sockel mal kurz zu sehen, der Rest in den Wolken; 

belagert habe ich ihn 2 Tage von New Plymouth aus: da hat der Gipfel schon mal kurz rausgespitzelt; aber die Wettervorhersage war nicht gut genug; 

Genauso für heute: um 7 Uhr bin ich wie üblich aufgestanden - mein kräftiger Kiwi-Bettnachbar schlief noch sehlenruhig mit seinem Apnoe-Druckgerät -schau aus dem Fenster und sehe blauen Himmel (Regen war für morgens vorhergesagt); der Drang überkommt mich plötzlich, ich schlinge mein Frühstück runter, mache Brotzeit und fahre sofort los, über Egmont village zum North Egmont visitor center Car Park (ca. 0,5 h Fahrt vom Hostel in New Plymouth), der auf ca. 950 m Höhe liegt;


Der Gipfel ist 2518 m hoch und es sind nur 6 km Strecke zu laufen;

Zunächst geht man gemütlich auf einem Fahrweg bis zur Taranaki lodge;

Dann kommen relativ steile Holzwege bis ein elendig langes Geröllfeld zu besteigen ist;

Ab ca. 1900 m Höhe beginnt die leichte Kletterei durch Vulkangestein; schon bald verlässt mich der Mut: Wolken wabern vorbei, es wird windig und kalt, ich kann nicht erkennen, wie weit es noch zu klettern ist; warum soll ich mir das antun? Mit einem Wetterwechsel ist hier nicht zu spaßen; eine Belgierin kehrt um; ich mache erstmal Brotzeit und Stärke mich; mit neuem Mut klettere ich einfach weiter hoch - und prompt lässt der Wind nach und die Sonne kommt wieder raus;

Das Plateau kommt, in das man wieder etwas runtergeht, etwas Schnee liegt noch drin; dann noch ein Anstieg zum höchsten begehbaren Punkt: überaschenderweise ist es hier windgeschützt; eine wilde, phantastische Stimmung da oben; knapp 4 h habe ich für den Aufstieg gebraucht und es gibt, bis auf kleinere, schnell treibende Wölkchen, eine gute Sicht auf die Ebene Richtung Norden, im Hintergrund kann man diffus die Sugar loaf-Felsen vor New Plymouth sehen;


Gleicher Weg wieder runter; in der Kletterpassage hat es bei Sonne so einen Fetzen Wind, dass ich voll konzentriert arbeiten muss; das Geröllfeld ist abwärts rutschend eine wahre Freude, ich stoppe nur um Steinchen aus den Schuhen zu entfernen - der heftigste Teil ist geschafft und es überkommt mich eine tiefe innere Zufriedenheit!

Nach ca. 3h bin ich wieder unten, fahre zurück und springe zur Abkühlung erstmal in die Wellen.


Es ist kein schöner Berg, dieser Vulkankegel,  aber er hat es in sich!




Mt. Taranaki vom village aus
Mt. Taranaki vom village aus
Der Vulkanberg
Der Vulkanberg
Geröllfeld
Geröllfeld
Vulkangestein zum klettern
Vulkangestein zum klettern
Der Blick zurück
Der Blick zurück
Gipfelplateau
Gipfelplateau
Nochmal Gipfelplateau
Nochmal Gipfelplateau
Auf dem Rückweg
Auf dem Rückweg
Mt. Taranaki in Te Rewa Rewa bridge in New Plymouth
Mt. Taranaki in Te Rewa Rewa bridge in New Plymouth