22.02.2018

 Mauritz schreibt:

 

Heute früh die ersten Sonnenstrahlen über den Lake Walatipu. Was schon bei Regen und Nebel zu erahnen war: „schon sehr schön“. Der See eingerahmt von den schneebedeckten Bergen: schon eher - sehr, sehr schön. 

Nach dem Frühstück ging‘s erstmal per Pedes zum Department of Conservation, der staatlichen Institutionen, die für Ausgeslatung, Zutritt, Verwaltung, .... der Naturparks mit vielen Wanderungen und den Great Walks zuständig sind.     Nur mit der Booking Number des Milford Tracks erhält man das Ticket für den Schiffstransfer vom Ende des Milford Tracks (Sandfly Point) über den Milford Sound zur Bushaltestelle. Und ja, natürlich muss der Busteansfer zurück nach Te Anauu auch gebucht werden.
Nicht ganz billig das Ganze. Aber bei schönem Wetter sicher jeden Cent wert. Schaug‘n mer mal was das Wetter in einer Woche macht ... .
Aber jetzt: Abfahrt zu den Catlins ... Ich bin „baff“, wie Robert mit dem Linksverkehr zurechtkommt. Bei mir klingeln permanent die Alarmglocken: „Ein Falschfahrer kommt ihnen zwischen Queenstown und den Catlins entgegen, halten Sie sich rechts und überholen Sie nicht ... . Kennt man aus aus den Verkehrsmeldungen bei uns. Na ja, es sind halt einfach zu viele Falschfahrer und nach 6 Stunden hat auch meine Gehirnhälfte den Linksverkehr akzeptiert.
Ach ja, auf den Weg liegt Arrowtown, eine ehemalige Goldgräbersiedlung. Natürlich muss ich dahin zwengs meiner Affinität für Pfeile und Pfeiler (und Robert muss mit). Also Arrowtown hat einen Ortskern, der die damalige Struktur und Bauweise wiederspiegelt. Letztlich ist es aber nur x-Geschäfte in schöne, historische Outfits verpackt. Trotzdem, der kurze Abstecher hat sich gelohnt.
Robert schreibt:
Immer noch etwas Eingewoehnung mit dem Linksverkehr: beim Blinkversuch spritzt das Wischwasser (alles seitenverkehrt): jeder von uns faehrt tendenziell zu weit links aus Angst vor dem Gegenverkehr und wird dann vom Anderen, Linkssitzenden, ermahnt. 
Ueber Cromwell kommend (sehr fruchtbar, viel Obst, Wein), machen wir Brotzeitpause Naehe Clyde Dam): es folgt sture, ermuedende Autofahrt durch huegelige Weidenlandschaft: Shopping in Balclutha.
Mauritz hat von unterwegs via Hostelworld das Hostel Thomas Catlins (ca. 40$ pn), in Owaka, gebucht uns zwar gleich fuer 2 Naechte - Jeanne, Sonja und ihre Heuhner empfangen uns in einem ehemaligen Spital, im sehr kleinen 2er-Zimmer. Fruezeitiger Schlaf holt mich ein (Kopfschmerzen, kein Dinner).
23.02.2018
Robert schreibt:
Die Kuechenausruestung ist eher antiqitiert aber funktionsfaehig.
Aufbruch mit Nissan zu den Catlins River Walks, Nahe Tawanui: unsere touristische Uebersichtskarte ist nicht prezise, also frage ich kurzerhand einen Einheimischen nach dem genauen Weg: zurueck im Auto hat Mauritz parallel den selben Weg per Navi gefunden - so unterschiedlich sind die Vorgehensweisen bei uns beiden - aber doppelt genaeht haelt besser.
Am grasigen, fast leeren, aber einladenden Campground startet der Walk, Charackter Regenwald, Farn, Brombeeren, Birkenart, immer mehr oder weniger am River, zunaechst sind wir ganz allein, der Weg ist sehr gut gepflegt, nach 2h kehren wir wieder um, da es kein Rundweg ist.
Anschliessend Abstecher zum Kaka Point und Nugget Point wo wir wieder auf die Touristen treffen (hot spot). Nach kurzem Wanderweg leicht erhoeht das Lighthouse mit spektakulaeren Felsenriffs und seals ganz unten, kurz: wildromatisches, respekteinfloessendes Ende der Welt. Auf dem Rueckweg findet sich eine Sandbucht - ich kann nicht wiederstehen, hineinzuspringen, Das Wasser ist ueberraschend bacherl warm und zum Wiederaufwaermen gibt es einen Talisker<
Das Hostel fuellt sich mehr und mehr, zum Dinner gibt es Kartoffeln mit ZwiebelkraeuterCreme, es schmeckt auch Mauritz.
24.02.2018
Robert schreibt:
Sonja und Jeanne helfen uns nach dem Fruestueck aufopferungsvoll, ein freihes Hostel in der Naehe zu finden, erfolgreich - es ist immer wieder grandios festzustellen wie hilfreich und freundlich die Kiwis sind als gaebe es nichts wichtigeres als Fremden zu helfen!!
Weiter geht die Fahrt durch die liebliche Auenlandschaft, huegelig mit Weiden und natuerlichem Mischwald (scheinbar unorganisiert).
Paptowai mit Stop am Strand: langbrechende Wellen und viele Braunalgen oder so aehnlich, die Luft schmeckt angenehm salzig: der urploetzlich einsetzende Nieselregen treibt uns sofort wieder ins Auto:
Beim Gypsy Lost World: skurrile Ausstellungsstuecke wie Briefkasten als Blechwal, Kicker mit Stoffpuppen, Bottom of temptations lockt draussen, skeptisch geworden frage ich die Chinesin im Café und sie empfiehlt mir unter vorgehaltenen Hand, den Knopf jemand anders druecken zu lassen - als Rudolf es bereitwillig macht wird er durch einen ploetzlichen, gezielten Wasserstrahl nassgespritzt - wir lachen alle darueber.
Fuer 5$ machen wir noch Winding Thoughts Theater: z.B. Soul rider (Miniatur-surfer mit wehenden Haaren auf einer wellenfoermig bewegten Schuhsohle, oder Moewengrammophon mit Windgeraeusch oder sit for sounds of the Kakapo (unter einer Trockenhaube sitzend.
Weiter geht es nach Curio Bay mit der idyllischen Pourpoise Bay und ... strahlende Sonne! Da nimmt die Gegend gleich viel emotionaler auf.
Wir sehen einen Seeloewen faul am Strand liegen und halten natuerlich Abstand: Hektordelphine immer zu zweit parallel zur Kueste auf und ab schwimmen: Mauritz geht barfuss ins Wasser!! Abstecher via Penguin Walk (ein einzelner, scheuer Pinguin lugt aus dem Flax raus) zu den Petrified Trees, wo bei low tide einige versteinerte Baumabdruecke im Felsplateau zu sehen sind. Im Living Forest sehen wir einen Tui (schwarzer Vogel mit weisser Brosche, der obskur singt).
Danach fahren wir noch zum Slope Point, der suedlichste Punkt der Suedinsel mit - natuerlich - lighthouse und Riffs um die die Wellen toben: Mauritz macht mich freundlicherweise darauf aufmerksam, dass ich einen Sonnenbrand im Nacken habe.
Die junge Baeuerin vom Slope Point Backpackers empfaengt uns rustikal in Arbeitskleidung und wettergegerbt (60$ fuer 2er room, zum ersten Mal muessen wir nicht upfront zahlen). Waehrend Mauritz das Dinner vorbereitet, fahre ich die gravel road nochmal zurueck zur Pourpoise bay und jump hinein - es war ein grosses Verlangen! Wieder zurueck steht das Dinner, ein Dreigaengemenue schon fast auf dem Tisch, dazu ein heimischer Roter. Gemma und Tom aus UK sind mit uns in der lounge (spaeter kommen auch 3 Chinesinnen, die sind aber unscheinbar). Nach einer Einladung zum gemeinsamen Talisker (door opener) kommen wir in interessante Gespraeche mit dem englischen Paar. Sie sind seit Oktober in NZ, haben zunaechst work auf einer Yacht in Auckland gemacht und machen nun travelling auf der Suedinsel. Fuer danach haben sie keinen Plan, lassen sich treiben, koennen wohl jederzeit wieder arbeiten um Geld zu haben zum travelling. Zum Insbettgehen bringe ich Tom das Wort <Betthupferl> bei, fuer einen finalen single malt: er kannte schon das Wort <Absacker>.
25.02.2018
Robert schreibt:
Halb sieben Uhr morgens, ich kann nicht mehr schlafen, schleiche mich raus und schaue draussen im Morgengrauen den Schafen beim Fressen zu: der Wind ist wieder stark. Um ein Haar vergessen wir das Zahlen, die Baeuerin mussten wir vor der Abreise erst rausklingeln. 
Letzter Abstecher zum Waipapa Point mit - natuerlich - lighthouse: ausserdem sehen wir am Strand einen einsamen Seeloewen, der uns sieht, kurz den Kopf hebt und mit der Flosse winkt, scheinbar, bevor er sich wieder zur Ruhe begiebt, unbeeindruckt von uns. Wir halten natuerlich wie empfohlen 3 Buslaengen Abstand, ungefaehr. Das versprochene Schiffswrack sehen wir nicht. Der Wind wird immer staerker.
Gesamteindruck der Catlins: huegelige Auenlandschaft mit schnell wechselndem Wetter, mal Nieselregen, mal Wolken, mal Sonne: wilde Kuestenlandschaft - kurz: durchaus mit Sylt vergleichbar.
Auf dem Rueckweg Stop zum Café in Gore, im alten Bahnhofsgebaeude <stable> mit WienerCafehauscharme. Die Strassen sind hier sehr breit, ein Einheimischer erklaert, dass das mit den frueheren Pferdegespannen zu tun hat, die einen grossen Wendekreis hatten.
Auf der Strasse sieht man immer mal wieder ein totes Opossum - es muss wohl eine wahre Plage sein in NZ.
In Kingston kommen wir auf die Suedseite des lake Waikaki - die Stimmung ist berauschend bei starkem aber warmen Wind und Brandung: weiter oberhalb sehen wir sogar Windhosen auf dem See - ein seltenes Phaenomen!
Schlieslich hat uns Queenstown wieder bei Dauerregen..
...weiter unter <Queenstown and Surroundings>...
Thomas Catlins HP
Thomas Catlins HP
Catlins River Walk im Rainforest
Catlins River Walk im Rainforest
Gypsys lost world
Gypsys lost world
Curie bay with Pourpoise bay und Hektordelphinen
Curie bay with Pourpoise bay und Hektordelphinen
Nugget point - Blick vom lighthouse
Nugget point - Blick vom lighthouse
Slope point - südlichster Punkt der Südinsel
Slope point - südlichster Punkt der Südinsel
Trees shaped by Wind near slope point
Trees shaped by Wind near slope point
Lazy See lion at Waipapa point
Lazy See lion at Waipapa point
Waipapa point mit Fetzen Wind
Waipapa point mit Fetzen Wind
Petrified trees near Curio bay
Petrified trees near Curio bay
Lake Waikaki from the South
Lake Waikaki from the South